Dei erste Ghanareise März 1978
Mit dem Unimog nach Ghana
Die Ghana-Fahrer (von links nach rechts): Thomas Reisig, Michael Wörmann (auf dem Auto), Hans-Peter Wruck, Michael Kelwing, Lothar Kleipaß, Clemens Schumacher (im Hintergr.), Christoph Dölken, Bruder Rudolf, Dirk Matejovski, Georg Hillmann, Kaplan Johannes Wiechers, (auf dem Autodach) Pater Andreas und Gerold Drüge
Fahrtbericht
von Clemens Schumacher
Samstag, 4. März 1978. Dieses Datum bedeutet für die Ghanafahrer
den Anfang eines Abenteuers. Bis Montag, den 6. März,
durften wir mit dem VW-LT und dem UNIMOG europäische
Straßenverhältnisse genießen. Unsere Stationen hießen Freiburg
und St. Michel de Frigolait in der Nähe von Arles. Die dritte
Übernachtung fand schon im Rahmen der zwanzigstündigen Überfahrt
nach Algier statt. Was uns im Hafen von Marseille an südländischer
Mentalität geboten war, stellten die Algierer mit den
den Einreiseformalitäten noch in den Schatten. Nach endlosen
Diskussionen mit den Zollbeamten konnten wir schließlich
den VW loseisen, den Hafenarbeiter bereits in eine Lagerhalle
gefahren hatten und anschließend Feierabend machten. In der
Hoffnung, daß der UNIMOG zwei Tage später in Algier einträfe,
suchten wir ein Quartier für die Nacht. Das Ergebnis: die ganze
Expedition übernachtete gegenüber der Polizeiwache und dem
Hauptbahnhof auf der Straße.
Wir dachten bereits, daß mit dieser Nacht Algier ausgestanden
sei, doch tauchte der UNIMOG erst fünf Tage später in Algier
auf. Wir verbrachten die Wartezeit 25 km von Algier entfernt
in einem "Camp de la Jeunesse", so daß wir ausgeruht am Montag,
den 13. März, unsere Fahrt fortsetzen konnten.
Nach der Überquerung des Atlasgebirges und einer anstrengenden
Fahrt durch das "Große westliche Erg", einer Steinwüste,
erreichten wir spätabends die Oase El Golea. Das Ziel des
nächsten Tages war für uns die Station der "Weißen Väter" in
Adrar.
In Adrar war es nötig, daß wir die Reisepässe abgaben - mit
dem Ergebnis, daß uns die algerische Polizei fünf Tage wegen
eines fehlenden Einreisestempels festhielt. Damit wurde uns
der Weg über die Tanezrouft-Piste verbaut, da inzwischen unse
Visum für Mali abgelaufen war.
Im Bestreben, den UNIMOG doch noch nach Ghana zu bringen,
vollzog sich am Samstag, den 19. März, die Trennung der Expeditionsteilnehmer;
acht Mann Besatzung wählten den vorzeitigen
Nachhauseweg über Tunis, Sizilien und Rom; fünf Ghanafahrer
nahmen mit dem UNIMOG die schwierige Hoggar-Piste ii
Angriff, die Mali nicht berührt.
Für Bruder Rudolf und die restlichen vier Jugendlichen begann
eine harte Zeit: elf Tage lang waren sie mit dem UNIMOG unter
wegs, um auf z. T. sehr schwieriger Wüstenpiste über Tamanrasset
und Niamey schließlich Bole in Nord-Ghana zu erreichen
3o. März: Nach 26tägiger Reise, nach 7441 Kilometern, davon
rund 4ooo durch die Wüste, erreichen der UNIMOG und die Besatzung
das Ziel: die Missionsstation Bole.