Ghana Ausstellung zum 35. Jubiläum 2011

Duisburg-Hamborn.

Alles fing an mit einem alten Auto, dem Unimoc, im Jahr 1976, mit dem zahlreiche Helfer der Abtei Hamborn nach Ghana reisen wollten, um dort den Menschen zu helfen.

 

Doch leider gab es Schwierigkeiten bei der Umschiffung, daher kehrte ein Teil des damaligen Teams wieder nach Hamborn zurück. „Das konnte nicht alles gewesen sein“, erzählt Andreas Hoepken, Führungsmitglied der Ghanaaktion. 

Ab diesem Zeitpunkt wurden acht Projekte durchgeführt, darunter auch „Schule für Ghana“. 2004 wurde zum Beispiel eine Berufsschule gegründet, an der 56 Schüler unter primitivsten Umständen von acht Lehrern unterrichtet werden und am Ende ihrer Schreiner-, Maurer- oder Klempnerausbildung einen offiziellen staatlichen Schulabschluss in der Tasche haben. Da die Schüler jedoch aus einem Umkreis von über 100 km zur Schule kommen, werden auch Schlaf- und Waschräume benötigt. „Wir sind im Moment dabei, mit den Lehrlingen gemeinsam Schlafmöglichkeiten einzurichten“, so Uwe Becker, ebenfalls Teilnehmer der Ghanaaktion.


Da die Abtei das Unternehmen ins Leben gerufen hat, darf eine neue Kirche für Bole, dem Zentrum der Ghanaaktion, natürlich nicht fehlen: „Unter europäischen Bedingungen passen in einen Raum wie dort 250 Leute, in Afrika sind da aber dann 850 Menschen drin“, sagt Thomas Hellbach, der schon mehrmals in Ghana war, um dort nach dem Rechten zu sehen.

Die Reisen der Helfer werden nicht gesponsert, sondern alle privat finanziert. Über Sponsoren würde man sich natürlich freuen.

Am Sonntag feierten die tatkräftigen Helfer das 35-jährige Bestehen der Ghanaaktion mit einem Gottesdienst in der Abteikirche.

Eine Fotoausstellung im Abteizentrum zeigt die einzelnen Erfolgsmomente, und jedem ist klar, dass noch viele weitere folgen werden.

Hanah Reineke

WAZ/NRZ 20.03.2011

 

 

- NRZ - 11.10.2005

Hilfe aus Hamborn

Von: Anika Hoepken

Hier solle es nicht um Kontrolle gehen, sondern um Anleitung zur Hilfe, sagen die engagierten Hamborner: Mindestens alle zwei Jahre fahren Mitglieder des Ghanaarbeitskreises der Hamborner Großgemeinde St. Johann zu ihrer Partnergemeinde in Bole im Norden Ghanas. Bei der diesjährigen Fahrt erlebten Erika Vieweg, Kerstin Hoepken, Thomas Hellbach und Pater Ulrich O.Pream. das Jubiläum der 40-jährigen Gemeinde, zu der auch Bischof Philip Naameh aus Damongo anreiste.

 

 

Schon seit 29 Jahren unterstützt die Hamborner Gemeinde das Dorf in Ghana. "Damals war es ein Dorf wie jedes andere. Es gab kein Wasser und keinen Strom", erklärt Thomas Hellbach, der schon zum sechsten Mal die Partnergemeinde besucht und die Entwicklung miterlebt hat. Durch Aktionen wie dem Hungermarsch oder die Altkleidersammlung konnten in Bole schon zahlreiche Projekte finanziert werden. So wurde 1982 die Aktion "Wasser für Ghana" gestartet. Überzeugen konnten sich die vier Besucher aus Deutschland nun auch von dem Verlauf ihres aktuellen Projekts - "Schule für Ghana". Mit Hilfe der Spenden können nun Schreiner in Bole ausgebildet. Seit Oktober haben auch Maurer ihre Ausbildung in dem Dorf begonnen. "Vier Schreinerklassen gibt es momentan an der Schule", so Thomas Hellbach. Da die meisten Jugendlichen nicht aus dem Dorf kommen und während ihrer Ausbildung in Bole leben, sollen die neuen Maurerlehrlinge nun Schlafunterkünfte bauen. Ein Zusatzprojekt unterstützt den Bau einer neuen Kirche, da die alte sowohl baufällig als auch viel zu klein für die zahlreichen Kirchenbesucher ist. Besonders beeindruckt waren Erika Vieweg und Kerstin Hoepken, die die Partnergemeinde zum ersten Mal besuchten, von dem herzlichen Empfang. Kerstin Hoepken: "Vor der Kirche hatte sich eine Menge Menschen versammelt. Sie klatschten und umarmten uns als wir dort ankamen, obwohl wir diese Menschen noch nie gesehen hatten." Der nächste Besuch der Hamborner Partnergemeinde steht schon im nächsten Jahr an. Schließlich wird das 30- jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert.

 

 

Genießen Sie das Leben!

Von: LEBENSSTIL NRW

 18.10.05

Aber vergessen Sie dabei nicht die, denen das Glück

 

des Wohlstandes nicht zuteil geworden ist.

 

Inmitten des Heftes von ?Lebensstil in NRW? möchten wir Sie mit einer Zäsur konfrontieren. Denken Sie doch auch einfach mal an jene Menschen, die keine Chance haben, einen

?Lebensstil? zu verwirklichen. Die nur von Tag zu Tag darauf hoffen können, ihr Leben einigermaßen lebenswert zu

gestalten.

 

Beispielhaft ist die Arbeit einer katholischen Kirchengemeinde in Duisburg-Hamborn, die sich mit viel

Engagemant um eine Stadt und deren Bewohner in Ghana kümmert. Die kleine Reportage, die Sie neben

diesen Zeilen finden, soll Sie nicht von einem schönen Leben in NRW abhalten. Es soll Ihnen aber zeigen, dass Milliarden Menschen auf dieser Welt die Chancen nicht haben, die

uns gegeben sind.

 

Sie soll aufrütteln, oh Ja. Und vielleicht

werden Sie sich beim Kauf all der schönen Dinge, die Sie in diesem Heft gefunden haben, an die Aktion erinnern ? und spenden! (Denn das ist der Sinn dieser kleinen Zäsur in

einem Heft, dass sich dem Wohlstand widmet...

 

Seit etwa zwei Jahren sammelt die katholische

Kirchengemeinde St. Johann in Duisburg-

Hamborn Geld für ihr neuestes GHANAProjekt:

?Schule für GHANA?. In der

Kleinstadt Bole im Nordwesten GHANAS wird

mit der dortigen katholischen Kirchengemeinde

und dem Bistum Damongo eine Berufsschule

entwickelt. Jungen Leuten soll hier das

Schreinerhandwerk und später auch das

Maurer- und Schlosserhandwerk sowie noch

andere Berufe vermittelt werden.

Die erste Schreinerklasse wurde mit 15

Schülern vor eineinhalb Jahren eröffnet und

befindet sich heute im zweiten Ausbildungsjahr.

Ein weiterer Jahrgang nahm den

Unterricht vor einem halben Jahr auf. Damit der

dreijährige Ausbildungszyklus komplett wird,

soll im Herbst diesen Jahres auch für eine neue,

eine dritte Klasse die Schule beginnen, so dass

Schüler in allen drei Lehrjahren ausgebildet

werden können.

Dafür fehlt es aber immer noch an passenden

Ausbildungsräumen. Teilten sich die Schüler

der ersten beiden Jahrgänge auf eine Werkstatt

und ein Klassenzimmer zeitgleich auf, weiß

man nun nicht mehr wohin mit den

Auszubildenden. Bisher haben die Berufsschüler

sogar die Schulmöbel ihres

Klassenzimmers selbst hergestellt und sind

dabei auch für eine weitere, etwa 100 km

entfernte Berufsschule in Bamboi, die ab

September diesen Jahres Hauswirtschafterinnen

ausbildet, Tische, Stühle und Lehrpulte zu

bauen.

Ein großes Grundstück für den Neubau der

Schule wurde bereits in Bole erworben. Mit

dem Bau der neuen Klassenräume wird in diesen

Tagen begonnen, damit der Ausbildungsbetrieb

im Herbst auf vollen Touren

laufen kann.

Der praktische Unterricht läuft zur Zeit allerdings

noch so, dass eben das eigene Mobiliar

hergestellt wird, die Schulbank, die man

drücken will, also erst selbst gefertigt werden

muss. Nach diesem Prinzip sollen demnächst

auch Maurer ausgebildet werden, die in ihrem

praktischen Unterricht den Ausbau von

Schulgebäuden, Internatsgebäuden für die

Schüler und weiteren Gebäuden selbst vorantreiben

sollen. Darüber hinaus bedarf es aber

auch des Materials, das gekauft werden muss.

Dafür wird Geld benötigt.

Finanziell unterstützt wird diese Art der Hilfe

zur Selbsthilfe durch viele Aktionen vor allem

der Jugendlichen aus St. Johann in Hamborn.

Neben den regelmäßigen Altkleidersammlungen

steht in diesem Jahr am 19. November

2005 wieder ein Hungermarsch an, bei dem

sich die Teilnehmer vor dem Marsch Sponsoren

suchen, die ihnen pro gelaufenen Kilometer

Geld spenden. Über die Hungermärsche sind in

den zurückliegenden 28 Jahren der Partnerschaft

mit der Gemeinde Bole schon viele hunderttausend

Euro zusammengetragen worden.

Erfreulich ist, dass die Schüler des Abtei-

Gymnasiums besonders dieses Projekt des

Schulbaus mit unterstützen und sie sich die

Partnerschaft zur Berufsschule in Bole auf die

Fahnen geschrieben haben. In Verbindung mit

Unterrichtseinheiten zum Thema GHANA in

den verschiedenen Fächern lassen sich Lehrer

und Schüler immer wieder etwas Neues einfallen,

um über das Land und die Menschen mehr

zu erfahren. Im wahrsten Sinne des Wortes

wurde so den Schülern GHANA als Lernthema

versüßt. Als einer der größten Kakaoproduzenten

ist nichts naheliegender als selbst

einmal Schokolade herzustellen und für den

guten Zweck zu verkaufen, was sich großer

Beliebtheit bei den Schülern erfreut.

Original GHANA-Hemden, in Bole produziert,

sollen bei nächster Gelegenheit den Schülern

für wenig Geld angeboten werden. ?Die

Hemden als neuer Schullook werden die

Partnerschaft nach Bole unterstreichen? sagt

Pater Ulrich, Seelsorger der St. Johann

Gemeinde, der erst vor wenigen Monaten in

GHANA war und am Abtei-Gymnasium unterrichtet.

Der Verkaufserlös der Hemden unterstützt

wiederum das Projekt. ?So kann

Entwicklungshilfe richtig Spaß machen, wenn

man Lernen, Genuss und Hilfe miteinander zu

verbinden weiß?, so Pater Ulrich weiter.